Die Welt verändert sich und auch der Bootssport und die Schifffahrt bilden da keine Ausnahme. Unser jüngster Bericht zeigt zum Beispiel, dass der Bootsmarkt jünger, weiblicher und umweltbewusster wird. Für alle, denen aktuelle Entwicklungen am Herzen liegen, gibt es viele Möglichkeiten, den Bootssport zu verändern – oder ihn dazu zu nutzen, die Welt zu verändern. Von Segelprogrammen für benachteiligte Jugendliche bis hin zu Seennotrettungs-NGOs und Klimaaktivisten – unsere Gewässer sind heutzutage weit mehr als nur Schauplatz für den Sport: sie werden zunehmend zu einer Bühne für soziale, politische und umweltbezogene Bewegungen. In diesem Artikel stellen wir Ihnen einige der Gruppen vor, die sich für die verschiedensten Anliegen einsetzen. An vielen davon können Sie sich auch selbst beteiligen – auf dem Weg in eine bessere Zukunft, für den Bootssport und darüber hinaus.
Lesen Sie unseren Bericht über die Veränderungen auf dem Bootsmarkt. Und ganz egal, was Sie vorhaben, auf unserem Marktplatz finden Sie das richtige Boot dafür.
Bildnachweise: VFP Golden Rule Project website Pxhere Salvatore Barbera CC-BY-SA-2.0 via Wikimedia Commons Naja Bertolt Jensen via Unsplash Carlos B. CC-BY-SA-4.0 via Wikimedia Commons
NGOs auf Booten
Obwohl sich viele der nachfolgend genannten Organisationen in hohem Maße auf ihre Boote verlassen, zeichnen sich einige wirklich durch die Schiffe aus, die sie in die Welt senden. Noch vor den meisten dieser Organisationen, ließen die Veterans for Peace 1958 als erste ihre 30-Fuß-Segeljacht The Golden Rule vom Stapel, um sich gegen die Verbreitung von Atomwaffen und für die Abrüstung stark zu machen. Es war das erste Boot der Welt, das sich direkt an Umweltaktionen beteiligte – und es segelt auch heute noch für die Antikriegsbewegung. In einem wesentlich größeren Rahmen agiert Peace Boat, eine NGO, deren Aktionen auf einer Reihe von weltweiten Kreuzfahrten stattfinden. Neben Bildungsangeboten und Konferenzen an Bord, bietet die Organisation humanitäre Hilfe an Land und verbindet viele internationale Gruppen miteinander, die sich für Frieden, Menschenrechte, Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung einsetzen.
Seenotrettung und Migration
Seit dem Höhepunkt der Migration nach Europa im Jahr 2015 werden weiterhin Hunderttausende von Menschen durch Kriege, Konflikte und Verfolgung aus ihrer Heimat vertrieben – und müssen dafür noch stets lebensgefährliche Seeüberquerungen in Kauf nehmen. Aus diesem Grund leisten Jugend rettet, Sea-Eye, Mission Lifeline, Refugee Rescue, Open Arms, Sea Watch, MSF’s Search and Rescue und viele weiter NGOs und gemeinnützige Organisationen weiterhin humanitäre Hilfe im Mittelmeer, in der Ägäis und im Ärmelkanal. Neben Spenden benötigen diese Organisationen auch immer wieder freiwillige Helfer mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Erfahrungen – aber vor allem erfahrene Bootsfahrer sind für solche Mannschaften natürlich besonders wertvoll.
Klimaaktivismus auf dem Wasser
Einige der bekanntesten Aktivisten auf See sind natürlich die Umweltschützer. Die wohl berühmt(-berüchtig)sten davon sind Greenpeaces Arctic Sunrise und die verschiedenen Rainbow Warrior-Schiffe: vom Original aus dem Jahr 1958, das 1985 vom französischen Geheimdienst bombardiert wurde, bis hin zur aktuellen Rainbow Warrior III, einer Hightech-Jacht, die speziell nach höchsten Standards der Nachhaltigkeit gebaut wurde. Andernorts dienen ambitionierte Segeltörns seit langem als effektive Sensibilisierungsmaßnahme für Klimafragen, mit bekannten Teilnehmern wie Lisa Blair und Greta Thunberg, sowie Gruppierungen wie Sail to the COP und Sail for Climate Action. Solche Initiativen, die Segler als Aktivisten rekrutieren, aber auch Aktivisten als Segler, können aus jedem beliebigen Verein herauswachsen – und sie können ein wirkungsvolles Mittel sein, um die verschiedensten Gemeinschaften zum Thema Klimawandel aufzuklären und zu mobilisieren.
Meeresschutz
Auch die dramatische Zunahme der Schädigung der Meeresfauna hängt mit den weitreichenden Auswirkungen des Klimawandels zusammen. Es gibt zahlreiche NGOs und andere Organisationen, die sich dem Schutz des Lebens in unseren Ozeanen verschrieben haben, unter anderem Ocean Conservancy, BlueFrontier, Sea Shepherd, Mission Blue und Oceana – zu der auch die Kampagne Sailors for the Sea gehört. Andere Organisationen, die die Seglergemeinde speziell für eine Reihe von Umweltschutzthemen mobilisieren, sind Blue Flag, Clean Sailors und Green Blue. Außerdem gibt es noch Meeresschutz-NGOs wie The Ocean Cleanup, The SeaCleaners, Plastic Whale und eXXpedition, die sich die sich mit der Bekämpfung von Plastikmüll auseinandersetzen. Wenn Sie sich ebenfalls engagieren möchten, sehen Sie sich auch Projekte an, die von lokalen oder nationalen Segelverbänden oder sogar von noch größeren Umweltschutzorganisationen wie dem WWF ins Leben gerufen wurden.
Integrativer und barrierefreier Bootssport
Ohne aktive Unterstützung stehen Menschen mit Behinderungen oder eingeschränktem Seh- oder Hörvermögen beim Bootssport und Segeln vor vielen Herausforderungen. Obwohl es natürlich viele Möglichkeiten gibt, Ihr eigenes Bootserlebnis barrierefreier zu gestalten, gibt es auch viele Organisationen, die versuchen, den integrativen Bootssport in größerem Ausmaß zu verbessern. Im Vereinigten Königreich setzt sich beispielsweise der Jubilee Sailing Trust dafür ein, Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und aus unterschiedlichen Lebensumständen mehr Möglichkeiten auf dem Wasser zu bieten, während kleinere Organisationen auf der ganzen Welt Aktivitäten, Reisen und Kurse für eine Vielzahl von Menschen organisieren: zum Beispiel Island Trust, Ocean Youth Trust South, Making Waves und Sail to Prevail, um nur einige zu nennen.
Bildnachweise: VFP Golden Rule Project website Pxhere Salvatore Barbera CC-BY-SA-2.0 via Wikimedia Commons Naja Bertolt Jensen via Unsplash Carlos B. CC-BY-SA-4.0 via Wikimedia Commons